Biathlon ist eine anspruchsvolle Disziplin, die Ausdauer, Konzentration und Präzision vereint. Für den blinden Sportler Anthony Chalençon ist dieser Sport viel mehr als nur ein Wettkampf: Er ist seine Leidenschaft und eine tägliche Herausforderung. Der Paralympics-Sieger und dreifache Weltmeister erzählt uns von seinem Werdegang, seinen Herausforderungen und seinen Zielen.
Interview mit Anthony Chalençon:
Hallo Anthony, kannst du dich kurz vorstellen?
Hallo, mein Name ist Anthony Chalençon, ich bin vollständig blind und betreibe Biathlon als Behindertensport. Ich hatte das Glück, Paralympics-Sieger und dreifacher Weltmeister in dieser Disziplin zu werden.
Kannst du uns etwas über deinen Werdegang erzählen und wie du zu dieser Sportart gekommen bist?
Bis 2010 bin ich Ski alpin gefahren, aber dieser Sport war für meine Behinderung nicht sehr geeignet. Ich wollte in den Bergen bleiben und mich weiterhin im Schnee bewegen. Also habe ich Langlauf und Biathlon ausprobiert und war sofort begeistert. Seitdem habe ich nie aufgehört zu trainieren und mich zu verbessern.
Was sind die besonderen Herausforderungen, denen du als blinder Sportler in dieser Disziplin begegnest, und wie bewältigst du sie?
Eine der ersten Herausforderungen besteht darin, sich sicher auf der Strecke zu bewegen. Man muss auch einen guten Guide finden und mit ihm ein solides Zusammenspiel entwickeln, um als Team optimale Leistungen zu erzielen.
Für das Schießen verwenden wir ein mit dem Gewehr verbundenes Soundsystem. Dank eines speziellen Helms nehmen wir einen Ton wahr, der umso lauter wird, je näher wir dem Ziel kommen. Das ist ein echter Lernprozess, aber so können wir präzise zielen.
Wie helfen dir die beheizbaren Handschuhe von G-Heat beim Biathlon?
Sie sind sehr nützlich, insbesondere beim Schießen. Wenn wir kalte Finger haben, spüren wir den Abzug nicht mehr und verlieren an Präzision. Dank der beheizbaren Handschuhe von G-Heat bleiben unsere Hände warm, bevor wir an den Schießstand treten, sodass wir unsere Bewegungen besser kontrollieren und versehentliche Schüsse vermeiden können.
Was würdest du Menschen mit einer Behinderung sagen, die mit dem Sport beginnen möchten?
Ich würde ihnen sagen, dass sie es versuchen sollen, auch ohne Wettkampfambitionen. Sport ist in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Mit Entschlossenheit und harter Arbeit ist er für jeden zugänglich. Man muss sich Ziele setzen und die Erfahrung bis zum Ende durchziehen, auch wenn man nicht alle Ziele erreicht. Das Wichtigste ist, Spaß zu haben und jeden Moment zu genießen.
Was sind deine nächsten Ziele?
In diesem Winter ist mein Hauptziel, an den Weltmeisterschaften in Slowenien teilzunehmen und wie im letzten Jahr eine weitere Goldmedaille zu gewinnen. Dann stehen die Paralympischen Spiele 2026 in Mailand an, wo ich mindestens eine Medaille holen möchte. Das wäre ein grosser Erfolg!
Anthony Chalençon ist ein inspirierendes Beispiel für Ausdauer und Selbstüberwindung. Mit seiner Karriere beweist er, dass Hindernisse niemals unüberwindbar sind und dass man mit Leidenschaft, harter Arbeit und Entschlossenheit alles erreichen kann. Wir wünschen ihm alles Gute für seine nächsten Wettkämpfe und hoffen, dass er noch lange auf den Biathlon-Strecken glänzen wird!